Oktober 2016 – Etwa fünf Prozent aller Menschen haben mindestens einmal im Leben einen epileptischen Anfall, rund 70‘000 Menschen in der Schweiz leben mit Epilepsie. Zur Behandlung stellen sich zahlreiche Fragen. Neurologinnen und Neurologen beantworten einige davon auf einer Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga im Kantonsspital St. Gallen am Mittwoch, 26. Oktober 2016.
(St. Gallen) Soll ich nach einem ersten epileptischen Anfall lebenslang Tabletten einnehmen? Werden Frauen mit Epilepsie anders behandelt als Männer? Wie sieht die optimale Behandlung von Patienten im höheren Lebensalter aus? Mit diesen Leitfragen setzen sich drei renommierte Neurologinnen und Neurologen aus St. Gallen und Zürich auseinander und stellen sich auch den Fragen und der Diskussion aus dem Publikum. Durch den Abend führt Barbara Tettenborn, Chefärztin der Klinik für Neurologie am Kantonsspital St. Gallen.
Jeder Zwanzigste erleidet im Leben mindestens einen epileptischen Anfall. Auch mit moderner Diagnostik fällt nach einem oder zwei Anfällen der Entscheid für oder gegen eine Behandlung nicht leicht. Bei der Auswahl der Medikamente spielt auch das Geschlecht eine Rolle – insbesondere im gebärfähigen Alter müssen Neben- und Wechselwirkungen in den Bereichen Verhütung, Sexualleben und Kinderwunsch berücksichtigt werden.
Bei älteren Menschen tritt Epilepsie nicht selten neu auf, wird aber leicht übersehen. Einmal erkannt, lässt sich die Erkrankung zwar gut behandeln – doch betagte Patienten leiden häufiger als jüngere unter den Nebenwirkungen von Antiepileptika.
Das Epilepsiezentrum am Kantonsspital St.Gallen bietet übrigens ab Oktober 2016 neu eine EEG Monitoring Unit (EMU) an, in der ein erweitertes Epilepsie-Team Patientinnen und Patienten mit bekannter Epilepsie oder zur Abklärung einer möglichen Epilepsie betreut und durch ein neues Telemetriesystem überwacht.
Öffentliche Veranstaltung der Schweizerischen Epilepsie-Liga für Angehörige, Betroffene und Interessierte, freier Eintritt ohne Anmeldung
Mittwoch, 26. Oktober 2016, 19.30 Uhr bis ca. 21.10, anschliessend Apéro
Kantonsspital St.Gallen, Zentraler Hörsaal, Haus 21, Rorschacher Strasse 95, 9007 St.Gallen