Ersthilfe bei einem epileptischen Anfall ist einfacher, als die meisten denken – diese Botschaft vermittelt ein neuer Kurzfilm auf unterhaltsame Art. Produziert von der Schweizerischen Epilepsie-Liga in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Samariterbund, ist der Film nun im Internet verfügbar. Mitgewirkt hat der Sänger und Akrobat Lucas Fischer, der selbst von Epilepsie betroffen ist.

Eine Ambulanz rufen – das fällt den meisten ein, wenn es ums Helfen bei einem grossen epileptischen Anfall geht. Doch das ist mit Sicherheit nicht das erste, was zu tun wäre. Zunächst gilt es, den Betroffenen schnell vor Verletzungen zu schützen, indem man gefährliche Gegenstände aus dem Weg räumt und etwas unter den Kopf legt. Nicht in jedem Fall sind überhaupt Sanitäter notwendig – oft ist der Anfall schneller vorbei, als diese kommen können.

Im knapp dreiminütigen Film auf Schweizerdeutsch lernt eine ältere Dame diese Lektion und bringt die Zuschauer zum Schmunzeln. Den jungen Mann mit dem Anfall verkörpert der Sänger, Performer und frühere Kunstturner Lucas Fischer, der selbst Epilepsie hat. «Solche Projekte sind mir extrem wichtig», sagte er während der Dreharbeiten zur Aargauer Zeitung. «Damit können wir Hemmungen abbauen und das Thema Epilepsie enttabuisieren.»

Die Schweizerische Epilepsie-Liga und der Schweizerische Samariterbund wollen mit diesem Film möglichst viele Menschen in der Schweiz erreichen und aufklären. „Wir wollen auf eine häufige und meist unsichtbare Krankheit aufmerksam machen – viele wissen gar nicht, das rund 70‘000 bis 80‘000 Menschen in der Schweiz mit Epilepsie leben“, sagt Prof. Dr. Stephan Rüegg, Präsident der Epilepsie-Liga. „Wer mit einem Anfall konfrontiert wird, muss nicht viel wissen, um schlimme Verletzungen zu verhindern.“