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Die Schweizerische Epilepsie-Liga rät von vorschnellen Therapieumstellungen ab. Hintergrund sind mögliche Risiken auch für Kinder von Vätern, die mit Valproat behandelt wurden.

September 2023 – In einer Sicherheitsinformation vom 24. August 2023 verweist Swissmedic auf das potenzielle Risiko neurologischer Entwicklungsstörungen bei Kindern von mit Valproat behandelten Vätern, im Vergleich zu Kindern von Vätern, die mit Lamotrigin oder Levetiracetam behandelt wurden.

Diese Information beruht lediglich auf ersten Daten einer retrospektiven Auswertung, die bislang noch nicht abgeschlossen und publiziert ist. Die Ursache, Häufigkeit oder Schwere dieser Entwicklungsstörungen bleibt daher zum aktuellen Zeitpunkt offen.

Die Schweizerische Epilepsie-Liga empfiehlt, männliche Patienten auf dieses eventuelle Risiko hinzuweisen, bei guter Einstellung der Epilepsie mit Valproat aber derzeit keine Therapieumstellung in die Wege zu leiten. Ein aktives Kontaktieren aller Patienten, die Valproat einnehmen, ist nach der aktuellen Datenlage aus unserer Sicht derzeit nicht erforderlich.

Bei Neueinstellungen soll weiterhin sorgfältig anhand von Wirksamkeit und Nebenwirkungen abgewogen werden, welches Medikament als Mittel der ersten Wahl gegeben wird.

Wir verweisen zusätzlich auf die Stellungnahme der European Medicines Agency (EMA), welche auf mögliche Mängel der aktuell laufenden Studie hinweist:
https://www.ema.europa.eu/en/news/ema-review-data-paternal-exposure-valproate

Die Mitteilung von Swissmedic: https://www.swissmedic.ch/swissmedic/de/home/news/mitteilungen/potenzielles-risiko-valproat.html